
Ratgeber: Tipps, mit denen jede und jeder für mehr Nachhaltigkeit sorgen kann
Tipps, mit denen jede und jeder für mehr Nachhaltigkeit sorgen kann
Als Mitglied der Kantonsverwaltung für mehr Nachhaltigkeit in unserer Umwelt und unser Wohlbefinden sorgen – klar geht das!
Gemeinsam mit Blanche Mathey-Villard, Projektleiterin bei der Stiftung für die nachhaltige Entwicklung der Bergregionen (FDDM) beleuchten wir in der Rubrik «Ratgeber» das Handlungspotenzial innerhalb des Staates.
Was wäre, wenn alle 3'500 Angestellten des Staates auf Carsharing oder Langsamverkehr setzen würden? Was, wenn in der Kaffeepause alle auf ihre Zuckersticks verzichten würden? Oder wenn statt herkömmlichem Orangensaft an den Empfängen Fruchtsäfte und Weine aus dem Wallis ausgeschenkt würden oder alle die Daten oder Dokumente vom Server löschen würden, die dort unnötig gespeichert sind?
Die Folgen davon kann man sich leicht vorstellen: Es wären weniger Parkplätze nötig, es gäbe weniger Einwegverpackungen, weniger weite Transportwege und weniger Energieverbrauch oder einen geringeren Bedarf an Neuanschaffungen.
Das Beispiel von 2010, als die Kantonsverwaltung von weissem Papier auf Recyclingpapier umgestiegen ist, zeigt es deutlich: Einzig durch diesen Schritt wurden seither rund 30 Tonnen CO2 eingespart. Und das Beste daran: Die anderen Akteure im Kanton, wie die Gemeinden, sind dem guten Beispiel der Kantonsverwaltung gefolgt!
Eine Verwaltung, die ein klein wenig suffizienter und effizienter ist – wer kann da etwas dagegen haben? Die Frage, die sich hier aufdrängt, ist: Sind wir uns bewusst, welchen Handlungsspielraum wir auf individueller Ebene haben? Versuchen wir es:
Wenn uns jemand sagt «Kauf», antworten wir «Bestellung aufgeben».
Hinter jedem Kauf verbirgt sich effektiv ein Entscheid, was bestellt wird. Ist das Bedürfnis dieser Bestellung noch aktuell und gerechtfertigt? Was passiert, wenn wir beispielsweise auf ein neues Smartphone verzichten und dafür ein Fairphone kaufen, wie es im Bestellkatalog der Dienststelle für Informatik angeboten wird? Und möglicherweise tut es der «alte» Bundesordner ja auch nochmals eine Weile?
Darf ich noch Drucken? Ja, aber gut überlegt und mit Zurückhaltung.
Natürlich müssen gewisse Dinge immer noch gedruckt werden. Hier hat man aber einen gewissen Spielraum beim Layout, beim Drucken in Grautönen oder beim zweiseitigen Druck. Auch der Altpapierstapel bzw. Skizzierpapier kann bei Korrekturen oder Anmerkungen hilfreich sein und bietet uns die Möglichkeiten, einen kleinen Unterschied zu machen. Vielleicht haben Sie bereits gemerkt, dass wir alle schon viel weniger ausdrucken, seit pro Stockwerk nur noch ein gemeinsamer Drucker zur Verfügung steht und alle Konferenzräume mit Bildschirmen ausgestattet sind.
In der Kaffeepause wartet das personalisierte Geschirr.
Pause – Zeit für unsere Lieblings-Tasse, einen kurzen Moment Abschalten, ein Schluck aus der Trinkflasche mit dem witzigen Motiv oder aus der personalisierten Wasserkaraffe der Dienststelle. Den Sitzungsteilnehmenden eine Tasse Tee oder ein Glas Wasser anbieten? Die perfekte Gelegenheit, um das Geschirr der Dienststelle hervorzuholen. Zum Mittagessen etwas vom Take-Away holen? Da leistet die Bento-Box gute Dienste. Keine Hexerei: Wenn wir alle am gleichen Strick ziehen, stellen wir rasch fest, dass plötzlich viel weniger Abfälle aus Getränke- und Lebensmittelverpackungen zu entsorgen sind. Die Wirkung ist direkt sichtbar – für uns und die anderen.
Mobilität – Wie wär's mit der «Bike to work»-Challenge?
Was, wenn wir aus unserer Routine ausbrechen und unseren Arbeitsweg für einmal anders gestalten? Zu Fuss, mit dem Scooter, dem Skateboard oder dem (Elektro-)Velo – im Rahmen von Bike to Work ist jedes Transportmittel recht, bei dem Muskelkraft gefragt ist. Teilnehmen und gegen die anderen Westschweizer Kantone die Ehre des Wallis verteidigen kann man alleine oder im Team. Ziel ist es: mehr Bewegung in den Alltag bringen, auf nachhaltige Weise Kilometer sammeln ...und dann vielleicht sogar noch einen Preis gewinnen!
An Ideen, Veränderungen anzustossen, fehlt es nicht. Am besten testet man diese Tipps gleich im Alltag! Bei der Arbeit, zu Hause, in der Familie, beim Reisen. Dazu gehen wir am besten sensibilisiert, neugierig und mutig an die Sache herangehen, nutzen die Chancen um uns herum, etwas auszuprobieren und behalten dabei im Blick, welches Gefühl das erzielte Resultat bei uns auslöst. Nachhaltigkeit kann Spass machen!