Bister

1974 wurde in der Umgebung des Weilers Bänna, in der Gemeinde Bister eine Körperbestattung in einem Erdgrab freigelegt. Dieser Zufallsfund erfolgte beim Ausheben eines Grabens für die Anlage einer Gasleitung. Das Nordwest-Südost ausgerichtete Grab enthielt die Reste einer Körperbestattung in gestreckter Rückenlage. Eine Lanzenspitze und ein Tonkrug waren als Beigaben auf der linken Seite in Schädelhöhe niedergelegt, um den Verstorbenen in die Totenwelt zu begleiten. Der mit einem Henkel versehene Krug ist am Übergang von der Hals- zur Bauchpartie mit einer Kannelur verziert und am unteren Teil der Lanzenspitze aus Eisen waren ausnahmsweise Reste des zugehörigen Holzschafts erhalten. Die Untersuchung der Grabbeigaben ermöglichte es, die Körperbestattung zwischen der Mitte des 1. vorchristlichen Jahrhunderts und dem 1. nachchristlichen Jahrhundert zu datieren. Das Keramikgefäss ist mit mehreren von der Südseite der Alpen stammenden Gefässtypen vergleichbar und lässt annehmen, dass es aus Norditalien importiert wurde. Diese Hinterlassenschaften heben die Bedeutung der alpinen Verbindungswege und des Austauschs zwischen dem Wallis und der Südseite der Alpen am Ende der Jüngeren Eisenzeit und zu Beginn der Römerzeit hervor.

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