Eggerberg

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In der Gemeinde Eggerberg belegen Zufallsfunde und bei archäologischen Untersuchungen entdeckte Hinterlassenschaften Besiedlungen, die in die Bronzezeit datieren.

1967 entdeckten zwei Buben eine Höhle, die mehrere Keramikgefässe enthielt. 1985 wurden an der Fundstelle im Rahmen des archäologischen Prospektionsprojektes im Wallis und im Chablais Ausgrabungen durchgeführt. Diese wurden von dem PAVAC-Team des Departement d’Anthropologie der Universität Genf geleitet und gemeinsam vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und den Kantonen Waadt und Wallis finanziert. Die Ausgrabung ermöglichte es, zwei bronzezeitliche Fundensembles freizulegen, die sich in zwei verschiedenen Sälen der Höhle befanden : das erste Ensemble umfasst Keramikfunde, die Ähnlichkeiten mit den Typen der Canegrate-Kultur in Norditalien aufweisen und das zweite weist Einflüsse aus dem Nordalpenraum bzw. Süddeutschland auf, die bezeichnend für die Urnenfelderkultur sind.

Das bei den Ausgrabungen entdeckte archäologische Fundmaterial umfasst ausserdem einen Schleifstein aus Grünstein, einen Klopfstein aus Granit und eine Sichel aus Bronze, aber auch mehrere Schüsseln, Urnen, Vorratsgefässe und Becher aus Keramik. Aus der Höhle stammen auch verkohlte Getreidekörner und teilweise verkohlte Tierknochenreste, unter anderem von Rindern, Ziegen, Schafen und Schweinen.

Derzeit bleibt es schwierig, zu bestimmen, ob die Präsenz dieser beiden Fazies zwei unterschiedliche Besiedlungen wiederspiegelt oder eine einzige Personengruppe, die sowohl Einflüsse aus Nord- wie aus Südeuropa vereint. Die Hypothese, dass es sich hier um rituelle Niederlegungen, vermutlich um Grabbeigaben handelt, bleibt am wahrscheinlichsten.