Ernen

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In der Gemeinde Ernen belegen Zufallsfunde sowie bei archäologischen Untersuchungen freigelegte Hinterlassenschaften Besiedlungen der Eisenzeit und der Römerzeit.

Ein grosses, zwischen der Eisenzeit und der Römerzeit belegtes Gräberfeld wurde bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einem Hügel bei Binnachern entdeckt. Diese herausragende archäologische Fundstelle, die teilweise zwischen 1923 und 1938 erforscht wurde, enthielt etwa dreissig, mit Steinsetzungen umrandete Gräber. Die reichen Grabbeigaben lassen annehmen, dass die Fundstelle ab der Älteren Eisenzeit und bis in die Römerzeit als Bestattungsplatz genutzt wurde. Unter den Grabbeigaben befinden sich insbesondere zwei mit konzentrischen Kreisen verzierte Armbänder, mehrere Fibeln aus Eisen und Bronze, mindestens vier Armringe, eine Lanzenspitze, Scherben von Keramikgefässen und der Henkel eines Bronzegefässes sowie mehrere römische Münzen.

Mehrere Körperbestattungen der Jüngeren Eisenzeit wurden offenbar 1959 in Ausserbinn zerstört. Diese besassen eine Ost-West Ausrichtung und waren ebenfalls mit Steinen umrandet. Sie enthielten insbesondere die Fragmente eines Eisenschwertes und der dazugehörigen Scheide. Die Oxydierung des Metalls ermöglichte die aussergewöhnliche Konservierung von anhaftenden Textilresten aus Leinen.

Beim Bau einer Privatgarage in Mühlebach wurden 2004 ein oder zwei Körpergräber der Jüngeren Eisenzeit zerstört. Die Bauarbeiter hatten jedoch die Metallgegenstände aufgelesen, so dass acht Beinspangen gerettet und im Regionalmuseum von Binn konserviert werden konnten.

Ein römischer Münzschatz bestehend aus Münzen, die unter der Herrschaft des Kaisers Otho und für Faustina (1. und 2. Jahrhundert n. Chr.) geprägt wurden, wurden 1853 zufällig in Ausserbinn entdeckt. Zu diesem Ensemble kommt ein römischer As des Caligula (1. Jahrhundert n. Chr.), der 1948 zwischen Ernen und Niederernen gefunden wurde, hinzu. Schliesslich wurde 1970 oberhalb der Kapelle von Ausserbinn ein römisches Körpergrab freigelegt. Dieses war mit einer Steinsetzung umrandet und besass eine mit Trockenmauerwerk geformte Kuppel. Die Fragmente von zwei Objekten, offenbar ein Anhänger und eine Fibel, wurden angeblich von den anwesenden Bauarbeitern weggeworfen.