Bitsch
In der Gemeinde Bitsch belegen Zufallsfunde und während archäologischen Interventionen freigelegte Zeugnisse die Existenz mehrerer Besiedlungen, die bis in Neolithikum zurückreichen.
Die Erneuerung einer Strasse führte 1951 beim Massaboden zur Zerstörung von zwei Steinkistengräbern aus dem Neolithikum. Die im darauffolgenden Jahr organisierte Rettungsgrabung erlaubte die Entdeckung und Dokumentation zwei weiterer Gräber an derselben Fundstelle.
Bei der Erweiterung des Schulhauses von Bitsch im Jahr 2002 wurden ca. 30 Meter von den 1951/52 entdeckten Bestattungen entfernt Ausgrabungen vorgenommen. Die freigelegte neolithische Siedlung mit zwei Nutzungsphasen datiert zwischen dem 39. und 36. Jahrhundert und an das Ende des 21. Jahrhunderts v. Chr. Zusätzlich förderte 2018 eine neue Grabungskampagne einige Meter daneben Zeugnisse einer neolithischen Siedlung aus der Zeit um 4300 v. Chr. zu Tage. Die Verbindung der neuen Entdeckungen mit jenen aus dem Jahr 2002 erlauben die Feststellung, dass die Fundstelle während mehr als einem Jahrtausend kontinuierlich begangen worden ist.
Die Fundstelle von Massaboden reiht sich mit Saint-Léonard in die Linie der raren Zeugen der glockenbecherzeitlichen Siedlungen in den Alpen ein. Diese Kultur verdankt ihren Namen den glockenförmigen Bechern, welche oft in den Gräbern der zu dieser Kulturgruppe gehörenden Personen gefunden werden.
Berichte zu diesen Interventionen sowie sich daraus ergebende Forschungen sind der Öffentlichkeit untenstehend zur Verfügung gestellt. Die Dokumente sind im PDF-Format zugänglich.
Die auf Französisch verfassten Grabungsberichte, welche archäologische Untersuchungen im Oberwallis behandeln, werden zurzeit auf Deutsch zusammengefasst, damit die wichtigsten Punkte der Berichte wiedergegeben werden. Diese Zusammenfassungen werden fortlaufend den PDFs der Berichte der Grabungen in den deutschsprachigen Gemeinden hinzugefügt.