Randa
In der Gemeinde Randa belegen Zufallsfunde und während archäologischen Interventionen freigelegte Zeugnisse die römerzeitliche Besiedlung auf dem Gemeindegebiet.
Beim Bau eines Einfamilienhauses wurde 2013 ein römischer Bestattungsplatz mit Brandgräbern freigelegt. Die in der Folge organisierte Rettungsgrabung erlaubte die Untersuchung von 18 Bestattungen mit zahlreichen archäologischen Funden. Neben acht Urnen aus Giltstein konnten unter den Grabbeigaben 70 Münzen, mehrerer Fibeln, ein dekorierter Silberring, Einlagen aus Knochen/Elfenbein, Schuhnägel und eine grosse Anzahl verbrannter Tierknochen dokumentiert werden.
Die Fundstelle wurde vom 3. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. genutzt und ihre Ausdehnung spricht dafür, dass in dieser Zeit eine Gemeinschaft im Gebiet siedelte – möglicherweis in Zusammenhang mit dem Abbau der Giltstein-Vorkommen des Tales. Diese Hypothese wird durch Zufallsfunde von Werkabfällen aus Giltstein gestützt, welche für eine lokale Produktion sprechen.
Die römische Nekropole von Randa zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Weiterbestehen des Rituals der Brandbestattung in dieser Region in einer Zeit bezeugt, zu welcher sie in der übrigen Schweiz und im restlichen Alpenalpenraum seit mehreren Jahrzehnten durch die Körperbestattung abgelöst worden war.
Berichte zu diesen Interventionen sowie sich daraus ergebende Forschungen sind der Öffentlichkeit untenstehend zur Verfügung gestellt. Die Dokumente sind im PDF-Format zugänglich.
Die auf Französisch verfassten Grabungsberichte, welche archäologische Untersuchungen im Oberwallis behandeln, werden zurzeit auf Deutsch zusammengefasst, damit die wichtigsten Punkte der Berichte wiedergegeben werden. Diese Zusammenfassungen werden fortlaufend den PDFs der Berichte der Grabungen in den deutschsprachigen Gemeinden hinzugefügt.