Mörel-Filet

In der Gemeinde Mörel-Filet belegen Zufallsfunde und während archäologischen Interventionen freigelegte Zeugnisse die Existenz mehrerer Besiedlungen in der römischen Zeit.

Die Mehrheit der Funde auf dem Gemeindegebiet sind Grabfunde. Bereits 1842 wurden Keramikscherben und unter Domitian (81-96 n. Chr.) geprägte Münzen bei der Zerstörung mehrerer römischer Körpergräber gefunden. Zwei Bestattungen derselben Epoche wurden 1897 in der Nähe des Gifrischgrabenbachs entdeckt. Eines der Gräber beinhaltete drei Individuen und es wurden mehrere Objekte – darunter eine Bronzemünze – gefunden. 1935-1936 wurden zwei römische Körperbestattungen mit valentinianischen Münzen (364-392 n. Chr.) westlich von Mörel während Bauarbeiten an der Kantonsstrasse gefunden. In der Nähe wurde ein drittes Grab bei der Verbreiterung der Strasse im Jahr 1963 zu Tage gebracht.

Beim Bau eines Mehrfamilienhauses in Mörel konnten die Archäologen 2019 mehrere Gebäude einer neu entdeckten, römerzeitlichen Siedlung freilegen. Erste Spuren sind ins 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr. datiert. Zwei Gebäude, welche vom Ende des 2. Jahrhunderts bis in die Mitte des 3. Jahrhunderts genutzt worden sind, wurden dokumentiert. Ein späterer Bau und ein Grab der späten Eisenzeit wurden während den Ausgrabungen ebenfalls gefunden.

Die römischen Überreste von Mörel gliedern sich in eine Reihe zeitgleicher Siedlungen in der Region ein. Die Zeugnisse, welche diese neue Fundstelle lieferten, erweitern einerseits unsere Kenntnisse über die Bevölkerung des Oberwallis und ihre Art in römischer Zeit zu leben, und andererseits über die Nutzung des Territoriums in dieser Epoche.

Mehrere Berichte zu diesen Interventionen sowie sich daraus ergebende Forschungen sind der Öffentlichkeit untenstehend zur Verfügung gestellt. Die Dokumente sind im PDF-Format zugänglich.


Mörel