
Zu Besuch in Gondo
Auf Entdeckungsreise in Gondo
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Doch Gondo steht nicht nur für dieses traurige Unglück. Der in Gondo gebürtige Yannick Squaratti zeigt uns die Vielseitigkeit der Ortschaft.
Ein Übername?
«Fruschingini»
Gondo’s Einwohner tragen im Oberwallis den Übernamen «Fruschingini». Die Bezeichnung steht für Schmuggler. Yannick Squaratti erklärt: «Damit sind die Italiener gemeint, die Kaffee und Tabak über die Grenze schmuggelten. » Noch heute können diese zahlreichen Schmugglerrouten abgelaufen werden..
Eine besonders schöne Wanderung?
Von Zwischbergen über den Tschawinersee zum Monscerapass
Die Strecke gilt als alter Schmugglerpfad. Sie führt von Zwischbergen über zwei Alpen zum Tschawinersee. Der Aufstieg wird mit einem weitreichenden Panorama belohnt. Dann wird die Grenze zu Italien überquert bis zum Rifugio Gattascosa. Von dort aus kehrt der Weg über den Monscerapass in die Schweiz auf die Alpe Pussetta zurück.
Der Wanderweg kann nicht auf der Schweizer Wanderapp geplant werden. Yannick Squaratti erläutert: «Wenn ich die Tour planen möchte, kann die App die Strecke auf italienischem Boden nicht einzeichnen. Ich sehe zwar den Wanderweg auf der Karte, aber die App führt mich an der Schweizer Grenze entlang. Die App registriert nur Pfade auf Schweizer Boden. »
Verkürzte Alternativroute: Um einige Höhenmeter einzusparen, könne man auch mit dem Auto auf die Alpe Pussetta fahren und die Tour von dort aus starten.
Für die Hochmotivierten: Vom Monscerapass kann die Wanderung durch den Aufstieg zum Camoscellahorn verlängert werden. « Im Herbst, wenn die Sicht klar und die Luft dunstfrei ist, kann man sogar den Mailänder Dom sehen. Das ist mir aber bislang erst 1 von 4 Mal gelungen. », erzählt der 26-Jährige grinsend.
Ein Geheimtipp?
Goldminen und Goldwaschen
Gondo’s Goldminen hatte bereits die Römer zu ihrer Zeit in die Gegend verschlagen. Etwas länger als 200 Jahre wurde in den Minen Gold gewonnen. Über die gesamte Zeitspanne hinweg wurden 40 Kilogramm Gold in den Stollen ausgegraben. Eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass auf 1 Tonne Schutt durchschnittlich 2 Gramm Gold gefunden werden.
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Heute kann man in Gondo in die Fussstapfen der Minenarbeiter treten. Liliane Gruber bietet ganzjährig Touren an. Die vielfältige Besichtigung reicht vom Stollenbesuch, zum Prozess der Goldgewinnung bis hin zum eigenhändigen Gold waschen. Mit Schaufel und Goldwaschpfanne gibt Liliane Gruber Instruktionen, wie das Gold Schritt für Schritt gewaschen wird. Sie findet bei ihrem Waschgang kein Gold und erklärt wiederholt «Da muss man einfach Geduld haben. » Nun sind wir an der Reihe. Yannick Squaratti hat Glück und wird fündig – ein Goldstück. Da könnte man glatt in Goldrausch verfallen!
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