Medienmitteilung Dienststelle für Gesundheitswesen

Rettungswesen im Wallis - Schlussfolgerungen des Audits

Im Auftrag des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) haben vier ausserkantonale Experten ein Auditbericht über die Organisation des sanitätsdienstlichen Rettungswesens im Wallis erstellt. Diese bewerteten die aktuelle Versorgung positiv, kamen jedoch zum Schluss, dass die von einigen Ambulanzdiensten betriebenen zusätzlichen Mittel im regulären Dispositiv anerkannt werden müssen. Es wird empfohlen, künftig die Anzahl der Ambulanzen im französischsprachigen Wallis schrittweise zu erhöhen. Das Audit enthält zudem verschiedene Verbesserungsvorschläge. Das DGSK beauftragt die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO), diese Empfehlungen zu analysieren und die Planung des Rettungswesens unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel anzupassen. Eine Vernehmlassung ist für diesen Herbst geplant.

Die präklinische Notfallversorgung wurde im Wallis in den letzten Jahren stark ausgebaut. Die Beiträge der öffentlichen Hand zur Finanzierung des Rettungswesens haben sich zwischen 2015 (7.3 Millionen Franken) und 2023 (15 Millionen Franken) verdoppelt. Dank der bewilligten Mittel konnten zusätzliche Ambulanzen in Betrieb genommen werden, insbesondere in Sembrancher und Gampel. Zudem konnte das Milizdispositiv verstärkt werden. 

Die Experten weisen darauf hin, dass die von den Rettungsdiensten in Monthey (24 Std-Ambulanz) und im Saastal (Ambulanz am Tag während der Hochsaison im Winter) ausserhalb der kantonalen Planung betriebenen Ambulanzen notwendig sind, um den Bedarf abzudecken. Das DGSK beauftragte die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO), eine eventuelle Anerkennung dieser Mittel im Rahmen der Planung zu analysieren, da diese auch für andere Aufgaben als die präklinischen Notfälle (wie z.B. Spitalverlegungen) eingesetzt werden oder sich vom Versorgungsdispositiv anderer Skigebieten unterscheiden (Ambulanz im Saastal). Hingegen halten es die Experten nicht für notwendig, eine Ambulanz in Grächen aufrechtzuerhalten. Zur Erinnerung: Dieser Dienst wurde Ende März 2023 eingestellt.

Darüber hinaus wird ein schrittweiser Ausbau der Ambulanzen im französischsprachigen Wallis empfohlen, um die Hilfsfristen zu verbessern. Die Experten schlagen eine zusätzliche Ambulanz am Tag und in der Nacht im französischsprachigen Wallis vor, fügen jedoch hinzu, dass die Standortfrage in Abhängigkeit von den personellen und logistischen Ressourcen beantwortet werden müsse. Das DGSK beauftragt die KWRO, die Bedarfsanalyse zu vertiefen und alternative Lösungen zu evaluieren, wie den Einsatz von alternativen Transportmitteln für Fälle mit geringem Schweregrad sowie strategische Verschiebungen von Ambulanzen, wenn eine Region vorübergehend weniger abgedeckt ist.

Die Experten empfehlen, die Ambulanzdienste nach Sprachregionen zusammenzufassen, um die Ausbildung, Logistik, Administration und Qualitätssicherung zu optimieren und zu rationalisieren. Sie formulieren auch Ansätze zur Verbesserung der Einsatzmodalitäten der Zentrale 144. Die KWRO wird diese verschiedenen Vorschläge prüfen und parallel dazu Effizienzmassnahmen vorschlagen, um den besten Kompromiss zwischen den finanziellen Aspekten und den zu erbringenden Leistungen zu finden. Eine Vernehmlassung des Entwurfs zur Anpassung der Planung, der die Empfehlungen der Experten berücksichtigt, ist für diesen Herbst vorgesehen.