Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Genferseerat
Der 1987 ins Leben gerufene Genferseerat ist für ein 20’000 km2 grosses Einzugsgebiet mit über drei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zuständig, die sowohl in den französischen Departementen Ain und Hochsavoyen als auch in den Kantonen Genf, Waadt und Wallis leben. Ziel dieses französisch-schweizerischen Organs ist es, die grenzüberschreitenden Beziehungen zu stärken, gemeinsame Projekte anzustossen und den Zusammenhalt im Genferseegebiet zu fördern. Im Zentrum des Handelns des Genferseerates stehen vier Themenbereiche: Mobilität, Jugend und Kultur, Wirtschaft, Umwelt.
Was die Mobilität anbelangt, so begleitet der Genferseerat verschiedene Dossiers in den Bereichen Eisenbahn, Schifffahrt und Strassenverkehr. In diesem Zusammenhang hat seine Mobilitätskommission unter dem Vorsitz von Jacques Melly die Aktualisierung des Kohärenzschemas Verkehr vorangetrieben. Dieses Schema gibt einen Überblick über alle von den schweizerischen und französischen Gemeinwesen des Genferseegebiets getragenen Verkehrsprojekte und -studien bis zum Jahr 2030. Eine digitalisierte Version dieses Schemas wurde 2020 entwickelt. Mit diesem Instrument verpflichten sich die Partner des Genferseerates dazu, ihre Mobilitätsprojekte auch weiterhin zu harmonisieren. Zu diesem Zweck und ergänzend zu spezifischen Schulungen wird ein Netzwerk aufgebaut, um die Kontakte zwischen den Akteuren beidseits der Grenze zu intensivieren. Im Bereich der Verkehrsinfrastrukturen engagiert sich der Kanton weiterhin aktiv für die Vervollständigung des Eisenbahnnetzes rund um den Genfersee mittels Wiederinbetriebnahme der Eisenbahnlinie am Südufer des Genfersees zwischen St-Gingolph und Evian.
Im Bereich Jugend und Kultur war 2020 ein Übergangsjahr. Während die meisten unterstützten Kulturprojekte durchgeführt werden konnten, ist die letzte Ausgabe der «Chorales lémaniques» leider der Gesundheitskrise zum Opfer gefallen. In der Folge hat der Genferseerat beschlossen, anstelle dieser langjährigen Vorzeigeveranstaltung ein neues Projekt zur Schaffung von grenzüberscheitenden Künstlerresidenzen ins Leben zu rufen. Die ersten Überlegungen wurden angestellt und sollten spätestens 2022 konkretisiert werden. Ebenfalls aufgrund der Gesundheitskrise mussten die Veranstaltungen für Nachwuchssportler/innen (französisch-schweizerische Frauenfussball- und Rugbyturniere, Radtour rund um den Genfersee) abgesagt werden.
Im Wirtschaftsbereich wurden verschiedene Initiativen umgesetzt, die von den in «Genfersee-Unionen» zusammengeschlossenen Dachverbänden lanciert worden waren: sechster Jahreskongress zum Thema Werkzeugmaschinenindustrie, Studien zur biologischen Landwirtschaft und zum Konsumverhalten, Intensivierung des grenzüberschreitenden Austausches zwischen KMU im Lebensmittelbereich oder auch Erstellung eines Überblicks über die Mobilitätsströme im Genferseeraum.
Im Tourismusbereich hat der Genferseerat das Interreg-Projekt «Objectif Découverte Léman» ins Leben gerufen, das die verschiedenen Akteure rund um ein gemeinsames digitales Tool vereinen soll. Die 2020 durchgeführte Bestandsaufnahme soll es ermöglichen, die weiteren Etappen des Projekts und die Mittel zu dessen Umsetzung zu definieren.
Im Umweltbereich schliesslich hat der Genferseerat eine Zusammenarbeit im Kampf gegen die Tigermücke initiiert, deren Ausbreitung Ausdruck des Klimawandels ist. Die Schweiz verfolgt bereits eine umfassende Bekämpfungsstrategie. Eine regionale Koordination auf grenzüberschreitender Ebene würde es ermöglichen, das Know-how zu bündeln und eine gemeinsame Kommunikationsstrategie für die breite Öffentlichkeit auf die Beine zu stellen. Im Übrigen wurden auch die Arbeiten zur Förderung der einheimischen Holzindustrie durch die gesundheitliche Situation beeinträchtigt. Das geplante französisch-schweizerische Treffen musste zweimal verschoben werden. Die Erstellung von Videoclips über die Chancen und Risiken des grenzüberschreitenden Marktes sowie über die Schwierigkeiten der in diesem Bereich tätigen Akteure und über deren Geschäftsmodell konnte dennoch unterstützt werden.
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