Finanzen und Energie

Energie

Energiestrategie

Der Staatsrat hat vergangenes Jahr den Bericht «Energieland Wallis: gemeinsam zu 100% erneuerbarer und einheimischer Versorgung» verabschiedet. Dieses Dokument enthält eine ambitionierte Vision für den Zeitraum bis 2060 und formuliert die bis 2035 zu erreichenden Zwischenziele, welche sich an der Bundesgesetzgebung orientieren.

Gebäudeprogramm

2019 betrug die Gesamtsumme der ausgezahlten Fördergelder 16 Millionen Franken. Zieht man den durch die CO2-Abgabe finanzierten Bundesbeitrag von 13,9 Millionen Franken ab, beläuft sich der kantonale Beitrag für 2019 auf netto 2,1 Millionen Franken. Die gegenüber Dritten neu eingegangenen Verpflichtungen stiegen 2019 auf 24,3 Millionen Franken.

Neue Strategie der Mehrheitsaktionärin der FMV

Der Staatsrat hat für den Kanton Wallis als Mehrheitsaktionärin der Forces Motrices Valaisannes (FMV SA) eine neue Strategie verabschiedet. Diese sieht unter anderem den Aufbau einer gemeinsamen Plattform vor, womit das Walliser Energieportfolio auf dem nationalen und internationalen Markt optimal bewirtschaftet werden kann. Weiter ist geplant, zusammen mit den Netzbetreibern eine kantonale Netzgesellschaft zu gründen, welche in Zukunft das überregionale elektrische Verteilnetz betreibt.

Höchstspannungsleitung (HöS)

Im Rahmen des im Mai 2019 lancierten Projekts zum Bau einer Hoch- und Höchstspannungsleitung zwischen Chippis und Mörel sowie dem Ersatz von bestehenden Leitungen und dem Teilbau der Höchstspannungsleitung Chippis-Stalden hat der Kanton im Rahmen der Plangenehmigungs- und Enteignungsverfahren Beschwerde eingereicht. Über das Departement für Finanzen und Energie verhandelt der Staatsrat nun deshalb mit dem Bund über eine Korrektur der Planungskorridore für die Höchstspannungsleitungen. Des Weiteren befürwortet der Kanton eine Neubeurteilung des Sachplans durch den Bund. Ungeachtet der eingereichten Beschwerde anerkennt der Kanton die Bedeutung des Projekts zur Verbesserung der Versorgungssicherheit im Oberwallis und ist damit einverstanden, dass das lokale Stromnetz ins kontinentaleuropäische 380V-Verbundnetz integriert und so die Netzsicherheit erhöht wird.

Der Kanton setzt die Verhandlungen mit den Bundesämtern zur möglichen Umplatzierung von vier Masten in der Region Grône und einem Mast in der Region Chalais fort.

Gewässersanierung

Die Restwassersanierung konnte für die wichtigsten Wasserläufe abgeschlossen werden. Damit kann sich die Dienststelle für Energie und Wasserkraft (DEWK) nun den Schleusen, der freien Fischwanderung und dem Geschiebehaushalt zuwenden. Eine Pilotstudie zur Sanierung des Geschiebetriebs der Matter- und Saaservispa hat gezeigt, dass die Wasserkraftanlagen weniger problematisch sind als die Kieswerke und Geschieberückhaltungen. Die aus dem Jahr 2014 stammende kantonalen Planung muss entsprechend an die neusten Erkenntnisse angepasst werden. Die grossen Kraftwerke, die turbiniertes Wasser in den Rotten oder die wichtigsten Nebenflüsse leiten, haben im März 2018 einen Entscheid des Departements erhalten, wonach sie die negativen Auswirkungen des Schwallbetriebs durch Sanierungsmassnahmen beheben müssen. 2019 haben die Kraftwerke ein Verfahren entwickelt und sind nun daran, das ökologische Defizit und die Ursache zu analysieren, um verschiedene Sanierungsvarianten vorzuschlagen.