Wasserquellen besser überwachen
In der Schweiz stammt 80 Prozent des Trinkwassers aus Grundwasser, wobei es sich bei etwa der Hälfte davon um Quellwasser handelt. Dennoch sind Funktionsweise von Gebirgsaquiferen – natürlichen Wasserspeichern, die besonders anfällig für den Klimawandel sind – sowie die Dynamik und der Abfluss von Quellen noch wenig erforscht.
Tatsächlich dienen die Messungen an Trinkwasserfassungen in der Regel operativen Zielen (Erfassung der verteilten Wassermenge, Überwachung der Anlagenfunktion, Erkennung von Versorgungsengpässen, Steuerung der Verteilung usw.). Der Abfluss der Quellen, also der natürlicherweise aus dem unterirdischen System austretende Wasserstrom, wird hingegen seltener bestimmt, obwohl er eine grundlegende Grösse für jede Analyse der Ressource darstellt.
Marie Arnoux und Claire Carlier vom Forschungszentrum für alpine Umwelt (Centre de recherche sur l'environnement alpin, CREALP) schlagen daher eine Methode vor, die sich auf Indikatoren für Trockenheitsresistenz stützt. In einem Artikel in der Fachzeitschrift «Aqua & Gas» weisen sie auf Folgendes hin:
💧 Die Dynamik der Quellen ist selbst innerhalb eines kleinen geografischen Perimeters sehr unterschiedlich.
💧 Quellen reagieren empfindlich auf Trockenperioden, und diese Empfindlichkeit lässt sich mit einfachen Indikatoren beurteilen.
💧 Die Bewirtschaftungsstrategie für Quellfassungen muss angepasst werden – auf Grundlage der beobachteten Abflüsse, insbesondere gegen Ende des Sommers.
💧 Die zentrale Verwaltung der Daten würde das Verständnis der Quellsysteme verbessern.

