Sozialwesen
Stiftung Emera: Neue Räumlichkeiten in Brig
Der Staatsrat hat den Kauf des Kapuzinerklosters in Brig-Glis durch die Stiftung Emera genehmigt. Nach Abschluss der Renovationsarbeiten sind zwei Werkstattplätze in der Küche, sowie zusätzlich acht Beherbergungs-, zehn Tagesstätten- und zwei Entlastungsplätze für Personen mit einer psychischen Behinderung verfügbar. Insgesamt investierte die öffentliche Hand 3,79 Millionen Franken in dieses Projekt.
La Castalie: Modernisierung und Erweiterung
Der Staatsrat genehmigte das Projekt von La Castalie zur umfassenden Modernisierung und Erweiterung der Infrastrukturanlagen in Monthey. Den Architekturwettbewerb gewann das Büro Ken Architekten BSA AG aus Zürich. Die Bauarbeiten beginnen in der ersten Jahreshälfte 2020 und werden zwischen 2024 und 2026 abgeschlossen. Insgesamt werden die Projektkosten auf 60 Millionen Franken geschätzt. Der Verpflichtungskredit wird im Verlauf des Jahres 2019 beim Grossrat beantragt. Die Institution La Castalie betreut in Monthey und Siders rund 200 Menschen mit einer mentalen und/oder mit einer Mehrfachbehinderung.
Ausbau der Beschäftigungsplätze im französischsprechenden Wallis in den Bereichen der körperlichen und psychischen Behinderung
Im Rahmen der Bedarfs- und Angebotsplanung für Menschen mit einer Behinderung wurde ein zusätzlicher Bedarf an Beschäftigungsplätzen in den Bereichen der psychischen und körperlichen Behinderung ermittelt. Daher wurden im Jahr 2018 Strukturen neu geschaffen oder erweitert. Neben der Eröffnung des Kapuzinerklosters schufen die Institutionen Emera und Domus insgesamt 19 Plätze (psychische Behinderung) und die Stiftung Valais de Coeur 15 Plätze (körperliche Behinderung).
Sozialhilfe
Die Einführung eines neuen Informatikprogramms für die Verwaltung der Sozialhilfe auf dem gesamten Kantonsgebiet ist im Gang. Die Wahl des Anbieters wurde genehmigt und die Konfigurationsarbeiten haben begonnen. Dieses mit sämtlichen betroffenen Partnern geführte Projekt (Staat, Gemeinden, sozialmedizinische Zentren (SMZ) und Walliser Vereinigung der SMZ) trägt zur Effizienzsteigerung des gesamten Systems sowie zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Strukturen und Verfahren bei. Gleichzeitig werden in den Gemeinden die Arbeiten zur Regionalisierung der SMZ weitergeführt.
Die überarbeitete Weisung über die sozialen und beruflichen Eingliederungsmassnahmen trat im Verlauf des ersten Semesters 2018 in Kraft.
Opferhilfe: OHG-Beratungsstellen / Unterschlupf
2018 war das Jahr der 25-jährigen Tätigkeit der OHG-Beratungsstellen und von Unterschlupf. Am 6. September wurde eine Fachtagung zur Thematik der Hilfe an Opfer von Straftaten mit Bezug zu den neuen Technologien organisiert. In Zusammenarbeit mit anderen Akteuren wurde eine öffentliche Sensibilisierungskampagne zum Thema Menschenhandel geführt (Anwesenheit an der Foire du Valais). Auf die Begleitung von Personen, die sich im Rahmen des Bundesgesetzes über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 gemeldet hatten, wurde ein Fokus gesetzt. Hierfür wurden auch ausserordentliche Mittel aufgewendet.
Inkassostelle und Bevorschussung von Unterhaltsbeiträgen (IBU)
Der Schwerpunkt lag auf der Reorganisation der IBU, mit dem Ziel, das Vorgehen bei der Schuldeneintreibung von Unterhaltsbeiträgen zu optimieren.
Asylwesen
Die Anzahl der vom Bund dem Wallis zugewiesenen Asylbewerber und -bewerberinnen blieb mit durchschnittlich 2800 Personen konstant. Unter den Neuzugängen weist eine bedeutende Anzahl von Personen physische und psychische Störungen auf. Die Anzahl der vom Bund gefällten Entscheide für vorläufige Aufnahmen (F) und für anerkannte Flüchtlinge (B) hat im Verlauf des Jahres 2018 stark zugenommen (+50 Prozent im Vergleich zu 2017 oder 2016). Diese Tendenz hat voraussichtlich Auswirkungen auf die Einführung der Integrationsagenda Schweiz (IAS) ab dem Monat Mai 2019.
Um den Anforderungen der IAS gerecht zu werden, hat das Amt für Asylwesen den Prozess der sozialen und beruflichen Eingliederung der Ausweise F und B gemäss den drei festgelegten Richtungen (Ausbildung, berufliche oder soziale Eingliederung) intensiviert. Mit der Umsetzung eines vom Bund in Zusammenarbeit mit anderen Berufsbildungsakteuren durchgeführten Pilotprojekts für die Integrationsvorlehre wird auf Jugendliche und junge Erwachsene ein besonderes Augenmerk gelegt. Für die Ausarbeitung einer kantonalen Strategie zur Erreichung der Ziele der Integrationsagenda Schweiz hat die Dienststelle für Sozialwesen eine departementsübergreifende Zusammenarbeit vorgeschlagen.
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